Countdown für einen Traum
Thomas Reiters Weg zur Internationalen Raumstation ISS
von Uwe Agnes und Bernd Siering
30 min, ARD 2007

Kein europäischer Astronaut war länger im All als Thomas Reiter. Doch er hat lange gewartet, bis sein Traum Wirklichkeit wurde.
Im Juli 2006 startete der Astronaut Thomas Reiter zu einem Langzeitaufenthalt zur Internationalen Raumstation (ISS). Über drei Jahre lang hat TOPAS ihn beobachtet: als Jetpilot in Jever, während seiner Ausbildung bei der EADS und im Sternenstädtchen bei Moskau mit seinem Kosmonautenkollegen. Im All drehte Thomas Reiter selbst.

Jever Airbase

Thomas Reiter ist einer der wenigen europäischen Astronauten, die es nicht über eine wissenschaftliche Karriere, sondern als Militärpilot in das Astronautenkorps geschafft haben. In Jever war er während seiner aktiven Dienstzeit zuletzt stellvertretender Geschwaderführer. Hier absolviert Reiter ein „Erhaltungstraining“, um in Übung für den Tornado-Jet zu bleiben und lässt uns an seiner Begeisterung für die Fliegerei teilhaben. Wir sehen spektakuläre Bilder von Starts, aus dem Cockpit und beim Simulatortraining, wo Reiter seine Fähigkeiten unter Beweis stellen muss.

Star City bei Moskau

Im Trainingszentrum der russischen Kosmonauten muss Thomas Reiter sein Soyuz-Diplom machen – für den Fall, dass er das „Rettungsboot“ der Internationalen Raumstation (ISS) zur Erde steuern muss. Entspannt und freihändig Fahrrad fahrend ist er auf dem Weg zur Zentrifuge. Nach dem simulierten Erdeintritt unter 5 g folgt eine Runde Badminton mit dem persönlichen Trainer, danach ist Zeit, den russischen Sommer am nahen See zu genießen. Später bereitet Reiter mit seinem Kollegen und Ersatzmann Leopold Eyharts in der Küche der Astronauten-WG sein Essen zu und beobachtet vom Balkon den nächtlichen Vorbeiflug der Internationalen Raumstation – da will er hin.
Anderntags zeigt das Ablauftraining im Soyuz-Simulator die rustikale Seite der russischen Weltraumtechnologie. Der Simulator steht in einer Halle voller Gerümpel und vertrockneter Topfpflanzen. Aber alles, was wichtig ist, funktioniert pünktlich. Vor allem die Starts ins All.

Aufbruch ins All

Thomas Reiter hat auf der ISS Material gedreht, das uns bis zum Ausstrahlungstermin exklusiv zur Verfügung stand. Dieses Material gelangte noch vor Thomas Reiters Rückkehr mit einer Soyuz-Kapsel zurück auf die Erde. Reiter hat dramaturgisch durchdacht und optisch anspruchsvoll gedreht:
– ein langer Flug durch die ISS bietet einen Eindruck von der räumlichen Ausdehnung der Station.
– Der Ausstieg ins All, Gedanken, Vorbereitungen und die Gefühle danach.
– Das tägliche Leben an Bord (wie etwa Haareschneiden) und natürlich der Blick aus dem Fenster